Modelleisenbahn Teil 4: Der „Schattenbahnhof“

So. Wie hier versprochen, geht´s heute um etwas spezielles, nämlich meinen „Schattenbahnhof“. Eigentlich ist es gar kein Schattenbahnhof, der interessierte Leser weiß aber sofort, was ich meine.

Jeder Modelleisenbahnfreund will natürlich irgendwann auch ´mal mit seiner Modelleisenbahn „spielen“, ich besonders, wenn ich nach getaner Arbeit nach Hause komme. Dann finde ich es schön, ein paar Runden mit diversen Zügen zu drehen – das entspannt kollossal 🙂

Meist dauert dieser Entspannungsvorgang auch nur 10-20min – und hier entstand für mich das Problem: stehen die Lokomotiven und die Waggons im Schrank (ordentlich jede/r für sich im Originalkaron verpackt), brauche ich eine gefühlte Ewigkeit, alles auszupacken, aufzugleisen und in richtige Zugreihenfolge zu bringen. So´was dauert schon ´mal locker 15min und danach habe ich eigentlich gar keine Lust mehr zu spielen, zumal hinterher alles wieder eingepackt werden muss (nochmal 15min). Da ist mir regelmäßig die Lust vergangen…..

Nun hat der Modelleisenbahner dafür den „Schattenbahnhof“ erfunden: ein nicht sichtbarer Teil der Eisenbahnplatte (eine 2. Ebene unter der Platte) ein Parkhaus für die Züge so zusagen. Dort stehen auf mehreren Gleisen die Züge und warten auf ihren Einsatz. Je größer der Schattenbahnhof umso mehr Züge können geparkt werden und um so abwechslungsreicher wird der Verkehr „oben“ auf der Platte, da die Züge im Regel-„Spiel“-Betrieb aus dem Schattenbahnhof ausfahren – ein paar Runden durch die Landschaft düsen – und wieder im Schattenbahnhof verschwinden…(meist ist der Zugang zum Schattenbahnhof innerhalb eines Berges, sodass ein Zug quasi in einen Tunnel einfährt, hinten aber nicht wieder aus der Berg herauskommt, sondern ein anderer Zug). Tolle Idee, tolle Sache – – – leider nicht für mich und meine Eisenbahnplatte 🙁 Warum? Meine Eisenbahnplatte wird nach Gebrauch hochgeklappt – da würde im Schattenbahnhof alles durcheinander fallen.

Abhilfe konnte ich hier mit einem 5-gleisigen Abstellbahnhof schaffen, den ich in den Rahmen der Eisenbahnplatte integriert habe, so dass dieser beim Hochklappen der Anlage nicht bewegt wird. Dieser „Schattenbahnhof“ (Gleisbild siehe oben) stellt 5,60 m Abstellgleis zur Verfügung und nimmt zur Zeit mein gesamtes rollendes Material auf. Damit gehört das lästige Aus- und Einpacken von Loks und Hängern und vor allem das fummelige Aufgleisen der Vergangenheit an – meine Züge haben ein neues, dauerhaftes zu Hause 🙂

Überfahrtbrücke

Die Umsetzung dieser Idee wurde erst möglich, nachdem ich die „Überfahrt“-Brücke erfunden hatte, mit Hilfe derer der Abstellbahnhof mit der Platte im heruntergeklappten Zustand verbunden wird. Das „Überfahrt“-Gleis kann mit einem speziellen herausziehbaren Gleisstück (Ausgleichsstück) mit dem Gleisnetz der Platte verbunden werden. Wird die Platte hochgeklappt, muss zuvor auch die „Überfahrt“-Brücke hochgeklappt werden

Überfahrtbrücke

(bloß nicht vergessen, sonst knackt´s im Gebälk, ist mir leider schon passiert)… Dank dieser – wie ich finde – genialen Erfindung kann ich nun meine Züge auch für längere Zeit bei hochgeklappter Platte staubgeschützt aufbewahren und bin sofort „spielbereit“.

Seit ich „meinen Schattenbahnhof“ habe, spiele ich öfters ´mal zwischendurch – das fördert mein Wohlempfinden und ist gut für meine Lebenserwartung 🙂 wenn man von den Anschaffungskosten allein für das Gleismaterial einmal absieht (Preise von November 2006 bei LokSho p)…

Geplant ist (per Stand heute, 29.04.14, noch nicht realisiert) die Ausstattung der Abstellgleise mit Hall-Sensoren und damit die vollständige Anbindung an RocRail mit dem Ziel, per Knopfdruck ein automatisches Ausfahrtprogramm zu starten, welche alle Züge von den Abstellgleisen auf die Eisenbahnplatte fährt und diese dann dort zum Start des Automatikprogramms oder der manuellen Steuerung irgendwo platziert…und…logischerweise – auf Knopfdruck fahren alle Züge automatisch wieder „nach Hause“ auf ihr Abstellgleis…Aber das ist noch Zukunftsmusik, dazu sicher später an dieser Stelle mehr.

Zum Schluss, wie üblich, ein paar Impressionen meines „Schattenbahnhofes“.