Modelleisenbahn Teil 1: Der Wunsch, die Idee, der Anlass…

Thomas

Eine Modelleisenbahn (Spur TT) hatte ich bereits als Kind, von meinem lieben Papi mit seinen begrenzten handwerklichen Fähigkeiten „zusammengehämmert“ an Weihnachten übergeben (ich war wohl so 8-9 Jahre alt). Leider war die Kontruktion (klappbar an der Wand) nicht perfekt, man musste eigentlich immer alles abbauen zum Hochklappen… und – das war wohl die übliche Erfahrung in der DDR – es gab nichts dafür zu kaufen, fast nichts, man musste Glück haben (wie immer) um ein kleines Häuschen, einen Baum, eine Schranke oder gar eine Lokomotive zu erhaschen („hamm´wer nicht“ war die meistgehörte Antwort im Modellbauladen in der Geiststraße) … Trotzdem: meine ersten Erfahrungen und Spielfreuden in der Kindheit waren prägend… 🙂

So sollte es eigentlich schon lange eine Neuauflage geben, nun, da sich, Dank Marktwirtschaft, die Voraussetzungen umdrehten (früher: Geld vorhanden – Ware fehlt / heute: Ware vorhanden – Geld fehlt) und es alles gab, wirklich alles… einen Anlass gab es eigentlich nicht… 🙂

Die Idee hatte ich – komischerweise – mitten in der Hochstresszeit bei meinem 2. Arbeitgeber, als sich die Kundeneskalationen nur so aufreihten, ich üblicherweise bis 21:00 Uhr im Büro war, danach meistens immer noch bis nach Mitternacht zu Hause gearbeitet hatte, zweimal pro Woche mit dem Flieger sonstwo ´hin musste und kein vernüftiger Mensch auf die Idee gekommen wäre, nach der Arbeit (das war dann meistens ab 01:00 Uhr (a.m.)) die Planung für die Modelleisenbahn aufzusetzen…(allerdings hat mich das entspannt, diese 1-2 Stunden brauchte ich, um ´runter zu kommen…)…

Achso: das war im November 2005.

So, also wie nun?

Zunächst: Es sollte ein großes Gleisbild bei kleinem Platz realisiert werden, man will ja schließlich mehrere lange Züge fahren lassen. Im Gästezimmer war eine Wand frei, daher kamen 2qm in Frage und selbige war danach bzgl. Spurweite klar: Spur N.

Gleisplan animated

Der Gleispan in den Realisierungsstufen

Nachteil (musste ich in Kauf nehmen): Bei Spur N ist doch alles sehr klein und filigran, und nicht gerade zum Spielen für kleine Kinder geeignet… Der Gleisplan stammt von meinem Onkel P. aus B. bei dem ich als Kind immer mit seiner Eisenbahn spielen durfte und ich fand den schon damals genial, da hier im Bahnhofsbereich ein Spurkreis die beiden anderen kreuzt (da kann man dann so schöne Doppelkreuzweichen einsetzen). Für meinen Onkel war das damals eine technische Herausforderung, da er ja die Stromkreise trennen musste. Für mich war das kein Problem, denn ich wollte von Anfang an digital fahren… Dazu aber später mehr. Der Gleisplan wurde mit WinRail am Computer geplant. Das Schöne daran war (und ist), dass man bei WinRail Gleisplan-Bibliotheken vieler Hersteller laden und direkt mit diesem Sortiment planen kann – ´raus kommt eine Bestell-Liste zum Upload an den Händler der Wahl (bei mir ist das lokshop.de). Die Wahl viel auf Gleise von Fleischmann (Fleischmann Picolo) da diese bereits ein Gleisbett haben und aus einer Neusilber-Legierung bestehen, was das Anlaufen der Gleise bei längerer Nichtnutzung verhindert.

Nach dem die Bestellung auf´m Weg war, musste ich mich der ersten Herausforderung stellen: Der Konstruktion einer klappbaren Eisenbahnplatte (der Mann im Baumarkt an der Säge (nein: nicht Schildkröte) kann mich bestimmt immer noch nicht leiden… :-), aber er konnte eben bessere 45°-Winkel sägen als ich (ich habe ihn zwei Stunden beschäftigt)… das ist dabei herausgekommen:

Wie man sieht: die Kiddies hat´s gefreut…es war ja auch typisch Heinzelmännchen wenn eine Tür vor Weihnachten abgeschlossen bleibt und an der Tür steht „Hier arbeitet der Weihnachtsmann…“ 🙂

In dieser Zeit habe ich dann richtig Bekanntschaft mit eBay gemacht, da ich alle Häuser gebraucht ersteigert habe (ca. ein bis zwei Euro pro Haus, Bahnhof, Kirche, Lokschuppen waren etwas teurer). Ich war total begeistert, da alles immer heil bei mir ankam…

Lok, Hänger, Trafo etc… habe ich per Startset gekauft, das war die größte Investition (497,83€), aber der Rest hat sich auch ganz schön summiert… bis die Kinderaugen am Heiligen Abend staunen konnten, waren bereits 1.567,70€ ausgegeben… (und das bei einem WAF von „0“ :-))

Im zweiten Teil erzähle ich  etwas zum Gleisbau, den Häusern und ersten Verkabelungsarbeiten.

Modelleisenbahn Teil 2: Der Anfang, Gleise, Häuser und Co.
Modelleisenbahn Teil 3: Landschaftsbau (Berge, Tunnel & Co.)
Modelleisenbahn Teil 4: Der “Schattenbahnhof”
Modelleisenbahn Teil 5: Eine Seefahrt, die ist lustig…