Magic Mirror

Thomas Der Mann von heute muss ´was schaffen! Ich muss ´was schaffen! Ab und zu suche ich mir als Ausgleich zur Arbeit und zur Bestätigung meiner selbst interessante Projekte, deren Umsetzung mir Freude bereitet (meine Eisenbahn ist so ein Projekt, aber es darf auch gern mal ´was Anderes sein..). Bei der Suche nach einer wirklich innovativen und zukunftsweisenden Ausnutzung meines Tatendranges bin ich auf Magic Mirror gestoßen 🙂Was für ein Wahnsinn 🙂 Magic Mirror hat mich sofort überzeugt: Einen Badezimmerspiegel, der nicht nur mein morgentliches Face sondern auch hübschere Sachen wie z.B. das Wetter anzeigt, wollte und musste ich unbedingt haben…

Um es vorweg zu nehmen: So sieht er fertig aus 🙂

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Einen solchen (vorhandenen) Spiegel zu bauen / umzubauen hat mich sofort gereizt. Bei der Suche nach der Möglichkeit meine Eisenbahn mittels Raspberry Pi zu steuern, bin ich über die Umsetzung anderer verrückter Mitmenschen gestolpert und habe sofort registriert, dass ich eigentlich fast alles dafür bereits besaß. 🙂 Der Urvater des Magic Mirrors ist ein Holländer, seinen Zauberspiegel kann man hier bewundern.

fsc_moniGesagt, getan: Projekt Magic Mirror war geboren….ich brauchte:

  • einen Spiegel (hatte ich: meinen Badezimmerspiegel)
  • einen alten Monitor (hatte ich: einen FSC LCD-Monitor 4:3, 10 Jahre alt)
  • einen Raspberry Pi 2 (da hab´ ich ja schon einige im Einsatz, u.a. hier)

Was ich besorgen musste:

 

 

Was ich brauchte:

  • ein gutes Raspberry-Image mit der Software für den Magic Mirror
  • Zeit
  • eine verständnisvolle Ehefrau
  • einen Vorab-Check, ob mein vorhandener Spiegel geeignet ist.

So, nun ging´s los:

20151020_103249 20151020_103302Zunächst habe ich erfreut festgestellt, dass sich mein Spiegel eignet 🙂 das vorhandene Spiegelglas muss durch halbdurchlässiges Spiegelglas (Spionspiegel) ersetzt werden und demzufolge leicht zu wechseln sein. Bei der Beschaffung von halbdurchlässigem Spiegelglas (zugeschnitten, bei mir 53x33cm) stößt man schnell auf Probleme – entweder man kennt jemanden, der eine Glasbude besitzt, oder man muss im Internet bestellen (z.B. hier und hier) Das wird sehr schnell sehr teuer. Außerdem bekommt man selten bis fast gar nicht Spionspiegel mit einer Stärke unter 8mm, zu schwer und zu dick für mein Vorhaben. Ich habe daher erst einmal Plan B verfolgt und zwar: Plexiglas aus dem Baumarkt und halbdurchlässige Spiegelfolie….

Vom Ergebnis bin ich leider nicht sehr beeindruckt:

Das liegt sicherlich an der statischen Aufladung der Plexiglasscheibe nach dem Abziehen der Schutzfolie (es ist extrem schwierig und mir nicht gelungen, die Folie ohne Microeinschlüsse aufzubringen). In der Version 2.0 werde ich eine 2mm starke Fensterglasscheibe zuschneiden lassen und dann komplett unter Wasser (Tipp von Ingo) die Folie aufziehen…

Für den ersten Versuch und den Start der Langzeitstudie kann sich das Ergebnis aber schon sehen lassen:

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Die handwerkliche Arbeit war aber nur ein Teil…viel aufwändiger waren die elektronischen Erfordernisse, die sich aus dem Umbau der Monitor-Elektronik ergaben…alles musste in seine Einzelteile zerlegt und die Baugruppen möglichst flach hinter den Spiegel montiert werden. Zum Glück hatte mein Spiegel bereits von Hause aus einen 3,5cm dicken Rahmen, also alles dahinter durfte nicht höher als 3,5cm auftragen…

Zunächst habe ich den Monitor komplett von seinem Gehäuse befreit und dann in mühevoller Kleinarbeit das Verbindungskabel zwischen Display und Platine verlängert, um die Leiterplatten neben dem Display zu positionieren…

Ein weiterer Arbeitsschritt war das Einpassen des Displays in den Spiegel und die richtige Fixierung (durch zwei Holzleisten). Damit später nur die Anzeige durch den halbdurchlässigen Spiegel scheint, wurde der Rest der Spiegelfläche mit schwarzem Tape abgeklebt.

Im Endeffekt sah das Ergebnis dann so aus:

 20151213_16020320151127_131054Ein kleiner Zwischenfall ganz am Ende des Projektes machte es erforderlich, den EDIMAX-Wlan-Empfänger außerhalb des Spiegels zu platzieren, da ansonsten kein Empfang möglich war, deshalb hier das Gesamtbild von hinten und den ´rausgeführten Empfänger… 🙂

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Und hier noch – für den geneigten Leser – eine Übersicht der Inhalte, die der Magic Mirror darstellt…

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Fazit: ein richtig tolles Projekt, welches riesig Spaß gemacht hat und nun jeden Morgen zu heller Freude führt…der „Wow, was ist den das?“-Effekt, wenn Besuch da ist, tut natürlich sein Übriges, mir zu schmeicheln 🙂 (´brauch ich auch…)

P.S. Wer Interesse am Software-Image für den Raspi hat, bitte melden…ich stelle gern meine Erfahrungen zur Verfügung und verweise auf den Entwickler.

Ein Gedanke zu „Magic Mirror

  1. Übrigens: weil Nachfragen kamen: die Spannungsversorgung des Raspberry Pi kann man bei diesem Monitor-Typ direkt von der Platine des Monitors abgreifen, da liegen an zwei PINs saubere 5V an (der Strom scheint ausreichend zu sein, es ist also kein extra Netzteil für den Pi erforderlich 🙂

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